oder unter 0650/850 45 46
Einlass: 19 Uhr
Beginn: 19.30 Uhr
Eintritt: € 18,-
dakig-Mitglieder: € 15,-
Schüler/Studenten: € 8,-
Bernhard Wiesinger Organ Quartet:
What Now My Love?
Der Sound auf diesem Album ist so zeitlos, dass er zwischen 1950 und heute jederzeit hätte entstanden sein können. Was Wunder, stützen sich doch die Protagonisten zu einem Drittel auf klassische Jazzkompositionen, die sie hier performen. Und das eher zufällig als Resultat der Coronapandemie: Schlagzeuger Dušan Novakov lud in der Zwangspause drei Musiker in sein Studio, und zwar Hammond-Organist Erwin Schmidt, Gitarrist Christian Havel sowie Saxophonist und Flötist Bernhard Wiesinger.
Gemeinsam jammten sie sich durch neun Fremd- und Eigenkompositionen, von Frédéric Chopin, Duke Ellington und Gilbert Bécaud einerseits sowie Wiesinger, Schmidt und Havel andererseits. Das Quartett hielt sich nicht damit auf, für sich einen Namen zu finden, sondern konzentrierte sich voll auf die Stücke, so muss das. Dabei gelingt den vier Musikern die Kunst, Alt und Neu auf eine verbindende Weise zu spielen, die den Abstand der Jahre zwischen den Kompositionen nivelliert. Alles ist eins, entspannt, relaxt, smooth, es twangt die Gitarre, es wärmt die Hammond, es swingt das Schlagzeug, es tirilieren die Blasinstrumente.
Wie es sich für den Jazz gehört, hat jeder Musiker seine Anteile, seine Solozeiten, in denen die anderen zweckdienlich die Passagen mit Akzenten begleiten. Das Album hätte irgendwann vor 50 Jahren bei schwülem Wetter nachts in einem kleinen US-Club aufgenommen worden sein können, ebenso gut auch 2020 irgendwo in Wien.
Erstaunlich ist, wie unaufgeregt und geordnet diese improvisierte und gejammte Musik klingt. Nach einer zufälligen Zusammenkunft hört sich „What Now My Love?“ keineswegs an, dafür sind die vier Musiker viel zu versiert. Gern dürfen die vier auf diese Weise weitermachen, vielleicht ergibt sich dann auch ein Name für das Projekt. Es hätte einen verdient. Und die selbstgewählte Bezugsgröße Wes Montgomery Quartet hat es gar nicht nötig.
Bernhard Wiesinger – Saxophon
Christian Havel – Gitarre
Erwin Schmidt – Hammond
Dusan Novakov – Schlagzeug